Nach dem frühen Tod der Fürstin und hohen Priesterin der Cechen wird deren jüngste Tochter Libussa zu ihrer Nachfolgerin bestimmt. Diese Neuigkeit trifft sie völlig unerwartet. Libussa träumte von einem Leben als einfache Dienerin der Göttin und hat zudem eine Liebesbeziehung mit dem Bauernjungen Premysl, was nun aus Standesgründen nicht mehr akzeptabel ist. Da sie ihr Volk nicht im Stich lassen will, arrangiert sie sich mit den neuen Umständen. Es gelingt ihr, die Verbindung mit Premysl als Willen der Göttin hinzustellen. Der junge Mann erweist sich als kluger, geschickter Ratgeber. Auch er will alte Stammesregeln aufrechterhalten, um sich der zunehmenden Ausbeutung einfacher Leute durch fürstliche Familien entgegen zu stellen. Mit seiner Unterstützung gründet sie eine neue Siedlung, Praha, die bald zu einem wichtigen Handelsort wird und ihrem Volk mehr Wohlstand schenkt.
Durch den Frankenkönig, der alle Heiden gewaltsam christianisieren will, gerät auch Libussas Volk in Bedrängnis. Ihr Sohn Lidomir muss als Geisel ins Frankenreich ziehen. Dort wird er christlich erzogen und verliebt sich in Radegund, die Tochter eines verarmten Edlings. Gemeinsam mit ihr kann er schließlich zu seinem Volk zurückkehren. Radegund fällt es schwer, sich unter Heiden zurecht zu finden. Vor allem missfällt ihr die Tatsache, dass entsprechend der matriarchalen Tradition nicht der Sohn, sondern die Tochter einer Fürstin die Nachfolge antritt. Sie möchte ihren Gemahl an die Macht bringen, um an seiner Seite herrschen zu können. In dem christlichen Missionar Gundolf findet sie einen geeigneten Verbündeten. Libussa, die sich für die Rechte einfacher Leute einsetzt und die traditionelle, wichtige Rolle von Frauen in ihrem Volk erhalten will, muss sich nun gegen intrigante Gegner zur Wehr setzen.
> Entstehungsgeschichte
> Leseprobe
> Überblick / Weitere Romane