Im Grunde ist dies mein erster Roman, der ausschließlich in Deutschland spielt, doch schildert auch er die Begegnung zwischen zwei Kulturen.
Ich hatte mich bereits bei der Recherche zu „Die Träume der Libussa“ mit der Geschichte der slawischen Stämme im mittelalterlichen Europa befasst und stieß dabei auf die vertriebenen „Ostslawen“, auch Wenden genannt. Sie waren die Letzten, die im bereits christianisierten Europa noch an ihren alten Göttern festhielten, weshalb im 12. Jahrhundert ein Kreuzzug gegen sie unternommen wurde. Dabei war der bekannte Sachsenherzog Heinrich der Löwe einer der wichtigsten Anführer.
Diese Geschichte eines sehr archaischen, ursprünglichen Volkes, das sich mit aller Kraft der Anpassung verweigert, schien mir als Stoff für ein weiteres Buch überaus reizvoll. Außerdem wollte ich auf einen Teil der Kreuzzüge eingehen, dem in historischen Romanen bisher wenig Beachtung geschenkt wurde, nämlich der Zwangsbekehrung der letzten Heiden.
Die Quellenlage zur Kultur und Religion der Wenden ist nicht gerade ergiebig, sodass ich mir einige Details ausdenken musste. Der Wendenkreuzzug als solcher ist aber recht gut dokumentiert und bot sich daher als historischer Hintergrund meiner Geschichte an.