Die Idee zu diesem Roman wurde geboren, als ich die Dichterin von Aquitanien zu Ende schrieb und Informationen zu der Frage sammelte, ob und wie geweihte Nonnen des Mittelalters wieder ins weltliche Leben zurück kehren konnten. Offiziell war ihr Gelübde natürlich bindend auf Lebenszeit, doch werden in zeitgenössischen Texten und Volksliedern durchaus entlaufene Nonnen und Mönche erwähnt. So stieß ich auf die Erwähnung einer einstigen Nonne, die mit einer Truppe Gaukler herumzog - und der Grundstein für das Schicksal meiner zwei neuen Romanheldinnen war gelegt.
Anschließend sollte meine flüchtige Nonne in irgendwelche politischen Turbulenzen verwickelt werden, wobei ich hier zunächst nichts Genaues im Kopf hatte. Fest stand, dass sie sich recht weit von ihrem Kloster entfernen musste, um sicher vor Verfolgung zu sein. Auf das Thema Katharer stieß ich eher zufällig, als ich mir einen allgemeinen Überblick über die wichtigen Ereignisse des Hochmittelalters verschaffen wollte. Von Esclarmonde de Foix hatte ich bereits gehört, und als ich mehr über diese faszinierende Frau erfuhr, stand fest, dass meine entlaufene Nonne mit ihr zusammentreffen würde.
Die Geschichte war von Anfang an als Liebesroman angelegt, und das ist sie natürlich auch geworden. Doch gleichzeitig wuchs mit den Recherchen für diesen Roman auch mein Wunsch, die einst blühende, mit brutaler Gewalt ausgerottete religiöse Bewegung der Katharer in meinem Roman so realistisch wie möglich wieder aufleben zu lassen.