Von der berühmten Schlacht am Weißen Berg, die am 8. November 1620 für viele Jahrhunderte die Unabhängigkeit Böhmens besiegelte, hatte ich bereits als Kind von meiner Verwandtschaft gehört. Zunächst fand ich die Zeit des Dreißigjährigen Krieges allerdings nur abstoßend brutal und die religiösen Konflikte waren für mich schwer nachvollziehbar. Daher sprach die Thematik mich nicht besonders an.
Erst, als ich auf Elizabeth Stuart stieß, die schöne, glücklose Winterkönigin, war mein Interesse geweckt. Eine verwöhnte, allseits bewunderte Königstochter, die zunächst wie eine Märchenprinzessin in Prag einzog, um schon ein Jahr später überstürzt fliehen zu müssen, schien mir ein ansprechender Romanstoff. So begann ich mich auch eingehender mit den historischen Hintergründen zu befassen und stellte fest, dass die religiösen Gruppierungen, die der katholischen Übermacht Widerstand leisten wollten, durch ihren Mut und ihren Idealismus durchaus eindrucksvoll waren. Der Hintergrund für meinen nächsten Roman stand also fest, ich brauchte nur noch eine Geschichte.